PoWi-LK der Q2 erlebt Berlin in allen Facetten

Der Hessische Landtag, das Europäisches Parlament in Straßburg und nun der Besuch des Bundestags in Berlin – Demokratie vor Ort erfahren und noch die Hauptstadt erkunden – ein unvergessliches Programm für die Schüler des Leistungskurses Politik und Wirtschaft der Q2 mit ihrer Lehrkraft Carmen Rosenstiel.

Auf Einladung der Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, Frau Dr. Anna Lührmann, waren die Schüler für drei Tage in die Hauptstadt gereist. Viele Bilder und Erfahrungen werden noch in etlichen Jahren die Erinnerungen der Schüler prägen: der Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen, das bunte Leben der Hauptstadt auf dem Alexanderplatz oder auf der Museumsinsel und Impressionen des politischen bis kulturellen Berlin. Doch auch die kulinarischen Berliner Besonderheiten wie Döner und Currywurst wurden von den Schülern genau unter die Lupe genommen, natürlich nicht im geschichtsträchtigen Hotel Adlon.

Ein politisches Highlight war die namentliche Abstimmung im Bundestag zum Sterbehilfegesetz, bei dem die neun interessierten Tilemannschüler das Who-is-Who der deutschen Politik live sehen konnten.

Der gemeinsame Abschluss am Denkmal für die ermordeten Juden Europas zeigte auch ein Moment der Stille inmitten der vielen Eindrücke. Dass die Demokratie von Idealen gerade der jungen Menschen lebt, die viel Wissen in der Schule erwerben, aber auch ihren Blick über die dunklen und hellen Momente der deutschen Geschichte gerichtet halten, ist wichtiger denn je. Europa bedeutet Vielfalt und Frieden und darf keineswegs als Selbstverständlichkeit gesehen werden. Eine Reise nach Berlin macht Geschichte hautnah erfahrbar.

Text: Carmen Rosenstiel / Carina Menche

Fotos: Carmen Rosenstiel

Politik-Talk zur Hessischen Landtagswahl

Am 03.07.2023 begrüßte der PoWi-LOK von Frau Müller-Schlaudt hessische Politikerinnen und Politiker, welche als Kandidatinnen und Kandidaten für den diesjährigen hessischen Landtag, der im Herbst gewählt wird, fungieren.

Das Publikum, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Oberstufe der Tilemannschule, durfte sich gute eineinhalb Stunden auf einen Schlagabtausch über Themen wie Bildungspolitik und Nahverkehr freuen.

Nachdem sich Christian Wendel (CDU), Sebastian Schaub (Bündnis 90/ Die Grünen), Jana Jeuck (SPD), Yannik Hafeneger (FDP) und Elisabeth Kula (Die Linke) kurz vorgestellt hatten, verstanden es die Moderatoren Alexander Heidger und Adrian Schühler geschickt die Gestik und Mimik der Politikerinnen und Politiker zu lesen, um Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zwischen den verschiedenen parteipolitischen Positionen zu verdeutlichen.

Während scheinbar alle Vertreterinnen und Vertreter die Stärkung der Demokratie, die Berufsorientierung in allen Schulzweigen sowie Chancen- oder soziale Gerechtigkeit als gemeinsamen Nenner für zukünftige Vorhaben formulierten, zeigte sich doch beispielsweise bei der Frage nach der Zukunft unseres dreigliedrigen Schulsystems durchaus die ein oder andere Gewichtung: Während die hessische Regierungspartei CDU weiterhin die Differenzierung als wichtige Voraussetzung für gute individuelle Förderung sieht und eine Abbrecherquote im Ländervergleich von nur 5,4% als Erfolg des hessischen Bildungssystems bewertet, betonten die mitregierenden Grünen, dass ihr der Schulfrieden und die Planbarkeit für Schulen in ihrer Regierungstätigkeit von größerer Bedeutung gewesen seien. Vielmehr müssten die derzeitigen Selektionsmechanismen, welche in Hessen und Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr früh griffen, überdacht werden. Mit dieser Idee sympathisierten auch die SPD und Die Linke, welche die Frage der Chancengerechtigkeit betonten, dass also der Bildungsabschluss nicht von der Herkunft der Eltern abhängen dürfe. So untermauerte Elisabeth Kula, dass in Hessen lediglich 7% der Gymnasiasten einen Migrationshintergrund hätten, während es an HR-Systemen 35% seien. Sie schlussfolgerte daraus, dass vor allem die Übergänge zwischen den Systemen reduziert werden müssten, um allen Schülerinnen und Schülern ein möglichst passgenaues, chancengerechtes Bildungsangebot zu unterbreiten. Yannik Hafeneger von der FDP bekräftigte ebenso, dass die „Türen nie verschlossen sein dürften“, er jedoch die Dreigliedrigkeit weiterhin als gute Basis für Lernerfolge mit individueller Fördermöglichkeit sehe.

Gemeinsame Linien wurden in Lösungsansätzen gegen den Fachkräftemangel deutlich. Dass man heutzutage auch Karriere im Handwerk machen könne und man diese Erfolgsgeschichten in den verschiedenen Schulzweigen sichtbar machen müsse, in Form von Ausbildungslotsen, Tag des Handwerks, dem Limburger Modell oder ganz individuelle Ideen der verschiedenen Schulen, wurde von allen begrüßt. Dass die Stärkung des ländlichen Raums auch eine bildungspolitische Dimension hat, war für viele eine ganz neue Betrachtungsweise: Während sich einige Schulabgänger nach dem Abitur zu attraktiven Universitätsstädten hingezogen fühlten, sehe die Alternative auf dem Land lange Fahrwege zu Berufsschulen und das fortdauernde Wohnen bei den Eltern vor. Hier gebe es Gestaltungsbedarf, gerade in einem Flächenland, Regionen und damit auch das Handwerk zu stärken.

Während die Politikerinnen und Politiker sich gerne noch intensiver über gemeinsame und verschiedene Positionen ausgetauscht hätten, lenkten die Moderatoren die Diskussion bewusst noch einmal auf einen anderen Themenschwerpunkt. Die beiden regierenden Parteien durften ihre Erfolge in der Umweltpolitik präsentieren: dass sie gesetzliche Grundlagen für die Energiewende schufen, eine klimaneutrale Verwaltung ab 2030 verabschiedeten sowie 1,8 Milliarden Euro für den Ausbau des ÖPNV und die Landwirtschaft eingeplant haben. Dass diese Ergebnisse für den Umweltschutz nicht ausreichten, bestätigten auch Christian Wendel und Sebastian Schaub. Doch gerade die bundespolitische Diskussion habe gezeigt, dass man den Menschen mit zu ambitionierten Vorhaben und Verboten Angst mache und dass es darum gehe, alle Menschen mitzunehmen. Dass dies eine schwierige Aufgabe sei, bekräftigten auch die Oppositionsparteien, dennoch erwarteten sie mehr von der Regierung und Pariser Klimaziele würden klar verfehlt. Sie schlugen stattdessen die Förderung des ÖPNV, die Reaktivierung von stillgelegten Bahntrassen, den Ausbau der Fernwärme und den Abbau der bürokratischen Strukturen vor. Besonders bei der Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs zeigten sich die unterschiedlichen Haltungen in Bezug auf die Finanzierung und die Frage des Machbaren. Während Elisabeth Kula sich eine steuerfinanzierte Variante vorstellte, Jana Jeuck sich für das Schülerticket für die gesamte Schülerschaft aussprach, Sebastian Schaub das On-Demand-Ticket, wie es in Limburg verfügbar sei, als gute Lösung propagierte, zeigten sich Christian Wendel und Yannik Hafeneger mit der Lastenteilung von 50:50 auf die Nutzer und die allgemeinen Steuerzahler als Finanzierungsmodell zufrieden. Dennoch: dass man hier einen Ausbau brauche, der jedoch auch finanzierbar sei, konnte wieder von allen einvernehmlich als Schlusspunkt festgehalten werden.

So endete der Politik-Talk für das Publikum: mit neuen Anreizen zum Nachdenken und Informieren. Der ein oder andere hat nun erste Eindrücke gewonnen, um am 08.10.2023 als Erstwähler vielleicht seine ersten Kreuzchen zu machen. Der PoWi-LOK hatte im Anschluss noch ausreichend Gelegenheit, in einer kleinen Gesprächsrunde in den Austausch mit den Politikerinnen und Politikern zu kommen. Vielen Dank an alle Beteiligten für die Organisation und Diskussion.

Tilemannschule feierte den traditionellen Tile-Ball

Nach der pandemiebedingten Zäsur freuten sich die Gäste sowie allen voran die Schülerinnen und Schüler der Tilemannschule, dass in diesem Schuljahr, am Freitag, den 30.06., endlich wieder der bereits zum 18. Mal ausgerichtete Tile-Ball gefeiert werden durfte.

Nach intensiven Tanzstunden in den letzten Wochen in Zusammenarbeit mit den beiden Limburger Tanzschulen Schöffl und Josat-Dörr und dem Feinschliff im Seminar „Fit bei Tisch“, organisiert von Sabine Gorski, freuten sich die diesjährigen Debütantinnen und Debütanten enorm, nicht nur ihre festliche Robe in der ausverkauften Limburger Stadthalle vor Publikum zu präsentieren, sondern Hand in Hand mit einer roten Ballrose einzumarschieren und den Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und Ehrengästen, ihr Können zu zeigen.

Nach den Eröffnungs- und Begrüßungsworten durch Schulleiterin Eiser-Müller moderierten die beiden Tanzschulinhaber nicht nur gekonnt durch den Abend, sondern gaben den Tänzerinnen und Tänzern gerne den Takt vor und halfen so jedem vielleicht noch Unsicheren beim Walzer, Cha-Cha oder Disco Fox in die richtige Schrittfolge zu kommen. Mit der Band „Take Two“ bot sich für das Publikum während des Abends immer wieder Gelegenheit das Tanzbein zu Tanz- und Unterhaltungsmusik zu schwingen. Musikalisch bot die Band eine große Palette, sodass die Musik generationsübergreifend den Geschmack der Zuhörerinnen und Zuhörer traf. Die Tanzfläche war stets gut gefüllt und Schülerpaare, Schüler-Elternpaare und auch Schüler-Lehrer-Paare machten die Tanzfläche unsicher. Selbst für diejenigen, die sich mit dem Standard-Tanz etwas schwerer taten, gab es Partytänze, bei denen alle auf die Tanzfläche kommen konnten und der Spaß und nicht das Können im Vordergrund stand. In den Tanzpausen wurde ein grandioses Programm geboten: die Tile-Bigband unter der Leitung von Sebastian Fröhlich und die TileVoices unter der Leitung von Claudia Kim bereicherten den Abend durch ihre Vorführungen, u.a. des Tile-Raps. Wie in den letzten Jahren stellten die beiden Tanzschulen ihre verschiedenen Ensembles vor und boten einen Einblick in ihr Angebot. So klatschte, wippte, groovte das Publikum beim Showtanz unter anderem mit Rock’n’Roll-Elementen oder beim Breakdance mit.

Nach dem kurzweiligen dreieinhalbstündigen Programm konnte jeder auf und um die Tanzfläche die Party weiter genießen. Ein toller Abend, der im Besonderen den Debütantinnen und Debütanten noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Konzert der Extraklasse an der Tilemannschule

Am 28.05.2023 besuchte die hr-Bigband die Tilemannschule für ein Konzert im Rahmen der diesjährigen Tour zu fünf hessischen Schulen und überzeugte die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer mit Bigband-Musik auf allerhöchstem Niveau.

Schulleiterin Regine Eiser-Müller begrüßte die ca. 450 anwesenden Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 12 und stimmte die Schulgemeinde auf das bevorstehende einzigartige Konzert mit der hr-Bigband ein. Darüber hinaus bedankte sie sich bei Musiklehrer Sebastian Fröhlich, der den Auftritt der hr-Bigband an der Tilemannschule initiierte und organisierte, für die reibungslose Organisation des Konzertes.

Die Tile-Bigband unter der Leitung von Sebastian Fröhlich eröffnete das Konzert mit dem Titel „Gonna fly now“, der Titelmusik des Films Rocky. Die Tile-Bigband überzeugte mit einem groovenden und kompakten Bigband-Sound und zeigte mit ihrer Leistung, dass man sich um den Bigband-Nachwuchs keine Sorgen machen muss. Als Solisten zu hören waren Leon Kurzius am Tenorsaxophon, Julian Vogel am Schlagzeug sowie Henriette Hackenbroch und Maximilian Brand in der Rolle des Maynard Ferguson an der Trompete. Als zweites Stück folgte mit „Frontburner“ ein wahrer Swing-Klassiker der Count Basie-Bigband. Mina Stahlhofen am Alt-Saxophon, Jakob Simon an der Posaune, Leon Kurzius am Tenorsaxophon und Henriette Hackenbroch überzeugten das Publikum mit ihren souverän vorgetragenen Soli.

Anschließend übernahm die hr-Bigband und eröffnete ihr Konzert eindrucksvoll mit dem Titel „Black Friday“, ein Stück das an die Zeit der Weltwirtschaftskrise 1929 erinnert und Elemente von Rockmusik und Jazz verbindet. Mit ihrem abwechslungsreichen Programm gab die hr-Bigband unter der Leitung von Jörn Marcussen-Wulf Einblicke in die stilistische Vielfalt, die eine Bigband auszeichnen kann. Von traditionellen Stücken wie z.B. „Moonlight Blues“ von W.C. Handy, dem „Father of the Blues“, bis hin zu modernen Stücken wie „Sun Touch“ mit Oliver Leicht an der E-Klarinette imponierte die Bigband mit ihrer musikalischen Bandbreite. Genau diese Offenheit gegenüber anderen Musikstilen zeichne den Jazz aus und könne somit auch als Vorbild für uns als Gesellschaft dienen, appellierte Moderator Samuel Martin.

Die charmante und informative Moderation des Konzertes wurde von zwölf Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 übernommen und diese entlockten den Musikern und ihrem Dirigenten mit geschickt gestellten Fragen, z.B. wie Improvisation funktioniert, was die verschiedenen Stilrichtungen ausmacht oder auch welche Fähigkeiten man mitbringen muss, um in der hr-Bigband mitspielen zu können. Den Schülerinnen und Schüler wurden in kurzen interaktiven Sequenzen die Instrumente einer Bigband vorgestellt und sie konnten zum ersten Mal eine E-Klarinette bestaunen. Im Vorfeld des Konzertes haben die Moderatorinnen und Moderatoren ein vom Hessischen Rundfunkt durchgeführtes professionelles Moderationstraining erhalten, sodass die Schulgemeinde an diesem Tag nicht nur Musik auf Spitzenniveau erleben durfte, sondern auch spannende und qualitativ hochwertige Moderationen bestaunen konnte.

Vor allem möchte die hr-Bigband bei Ihrer Schultour Interesse und Begeisterung wecken für live gespielte, handgemachte und groovende Musik, an der man als Zuhörer und als Musiker große Freude haben kann. Mit diesem imposanten Auftritt ist dies der hr-Bigband sicherlich eindrucksvoll gelungen! Unter Standing-Ovations bot die hr-Bigband schließlich mit „Rockin in Rhythm“ von Duke Ellington auch noch eine Zugabe dar und verabschiedete sich nach einem grandiosen Konzert, das den Schülerinnen und Schülern noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird.

Sebastian Fröhlich/ Carina Menche

Eine gelungene musikalische Überraschung

Wer fleißig probt, sollte dafür auch belohnt werden – und wie könnte man Musiker:innen besser belohnen als mit einem tosenden Applaus eines begeisterten Publikums?

Musiklehrerin und Leiterin des schulischen Sinfonieorchesters Anke Bartel hatte daher eine ganz besondere Idee, welche zunächst auf großes Schülerinteresse stieß und am Ende ganz unverhofft einigen Mitmenschen gute Laune bereitete.

Am Samstag, den 1. Juli, überraschte die Tilemannschule Limburg mit einer ganz besonderen Aktion an einem außerschulischen Ort: In der Limburger Einkaufspassage Werkstadt fanden sich die Schüler:innen mit ihrer Dirigentin zu einem musikalischen Flashmob zusammen. Bei einem Flashmob werden die Passanten ganz unverhofft Teil einer Inszenierung und vor ihren Augen entsteht zum Teil ein Tanz oder ein Lied, bei dem alle gemeinsam mitsingen. In diesem Fall staunten die Besucher:innen nicht schlecht, als sie Notenständer und Instrumente vor den Einkaufsgeschäften sahen und immer mehr Jugendliche vor dem Banner der Tilemannschule auftauchten. Nach und nach setzen die verschiedenen Stimmen des Orchesters ein, bis alle Instrumente voll ertönten und Anke Bartel den Takt schlug. Die große Halle der Werkstadt bot hier eine gute Akustik, sodass die Musik von vielen Passanten bis weit in die Geschäfte wahrgenommen werden konnte. Nach mehreren Stücken wie zum Beispiel „Thank you for the music“ von ABBA und der Filmmusik von Star Wars bestätigte der tosende Applaus der Zuhörer:innen, dass die Musikanten einmal wieder musikalisch überzeugten und für jede Idee zu haben sind.

Eine durchweg gelungene Initiative, die sicherlich allen viel Freude bereitete. Herzlichen Dank an alle Beteiligte.

Charlotte Theuke im Bundesfinale des Vorlesewettbewerbs

Die beste Vorleserin Hessens kommt von der Tilemannschule in Limburg!

Die Reise durch den Wettbewerb begann für Charlotte Theuke aus der Klasse 6g1 mit dem Gewinn des Klassenentscheids. Auch auf den nächsten Stationen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene konnte sie die jeweilige Jury von ihren Lesekünsten überzeugen. Mit dem Gewinn des landesweiten Wettbewerbs in Frankfurt sicherte sie sich dann den Fahrschein in die Endrunde nach Berlin, wo sie gegen die Sieger aus den anderen Bundesländern antrat.

Dort erwarteten die Schülerin drei Tage volles Programm in der Hauptstadt, das mit einer Stadtrally begann. Danach erfolgte dann die Zulosung des Buches, aus dem eine Textstelle ausgewählt, vorbereitet und im Finale vorgetragen werden musste. Begleitet wurde die Vorbereitung durch professionelle Coaches, die den Finalisten mit professionellen Tipps zur Seite standen.

Am Finaltag präsentierte Charlotte ihre Textstelle aus dem Jugendroman „Ajay und die Tintenhelden“ des Autors Varsha Shah, der von einem indischen Straßenjungen handelt, der davon träumt, einmal ein berühmter Journalist zu werden. Souverän und lebendig las Charlotte den gewählten Ausschnitt vor. Das Finale gewann zwar ein anderer Teilnehmer, die Jury lobte aber besonders Charlottes Variantenreichtum in ihren Klangfarben und die atmosphärische Ausgestaltung der Gefühle.

Die gesamte Klasse 6g1 konnte das große Finale im Live-Stream verfolgen. Zuvor war der Klassenraum mit Plakaten und Bannern geschmückt worden, um der Mitschülerin viel Glück zu wünschen. Jeder Einzelne fieberte bei der Übertragung gespannt mit und am Ende waren alle stolz auf den Beitrag und die Leistung von Charlotte!

Katharina Stumbeck

Vorlesewettbewerb 2023: Das Finale des Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels findet am 21.06.2023 in Berlin statt. /// Foto: Mo Wüstenhagen

Feierlicher Festakt zum Schuljubiläum „120 Jahre Abitur“

„120 Jahre Abitur“ – Für die Tilemannschule Limburg war das ein besonderer Anlass, um in einem circa dreistündigen Festakt am 30.05.2023 in der Turnhalle der Schule den Blick in die Schulgeschichte schweifen zu lassen. Denn ein Blick in die Vergangenheit hilft, die richtigen Fragen für Herausforderungen der nächsten 120 Jahre zu stellen.

Der Festakt startete am Dienstagmorgen mit einem musikalischen Willkommensgruß der Big Band unter der Leitung von Sebastian Fröhlich. Neben diesem dynamischen Auftakt gelang der Big Band, unterstützt von verschiedenen Solisten, bei weiteren musikalischen Intermezzi die Ehrengäste aus Politik und benachbarten Schulen, Ehemalige, Freunde und Förderer, Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schülerschaft zu unterhalten.

In ihrem Begrüßungsvortrag blickte Schulleiterin Regine Eiser-Müller im Besonderen auf die letzten zwanzig Jahre der turbulenten Schulgeschichte zurück: So war beispielsweise ab dem Schuljahr 2005/2006 die Umstellung auf G8 mit dem Angebot von zwei Nachmittagen mit Unterricht in der Sekundarstufe I und damit auch Förder- und Forderkonzepte bis 16:00 Uhr eine bisher ungewohnte Aufgabe. Bereits ab dem Schuljahr 2007/2008 wurde das zentrale Landesabitur in Hessen eingeführt. Im Jahr 2013 stellte der Doppel-Abi-Jahrgang die Lehrerinnen und Lehrer vor logistische Herausforderungen bei den Korrekturen.

Die Schulleiterin wies neben den großen Umbrüchen ebenso auf die schleichenden, zum Teil demografisch bedingten Entwicklungen hin, sodass die Tilemannschule  durchgängig nur noch vierzügig geführt wird. Neben den bereits etablierten und prägenden Musik- und Sprachprofilen sowie mit dem Schulsportzentrum konnte die Schule mit der 2021/2022 erfolgten Zertifizierung als Pädagogisch Selbstständige Schule (PSES) zusätzliche personelle Ressourcen für die Naturwissenschaften und Informatik gewinnen. „Dieser Lernort auf der Teewiese, auf der sich unsere Schule nun seit knapp über 60 Jahren befindet, bietet in Verbindung mit dem Gütesiegel Hochbegabung eine breite Angebotspalette für eine vielfältig begabte Schülerschaft“, berichtete Schulleiterin Eiser-Müller stolz.

Damit das Gymnasium auch in Zukunft neue Herausforderungen meistern kann, nahm die Festrednerin die Gelegenheit wahr, um besonders für die geladenen Politikerinnen und Politiker sowie Amtsvertreterinnen und Amtsvertreter Prämissen für erfolgreiches Unterrichten zu formulieren: Ziel des Gymnasiums müsse eine breite Allgemeinbildung und die Studierfähigkeit bleiben. Dafür bräuchten die Schulen zusätzliches Personal wie Verwaltungsangestellte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Psychologinnen und Psychologen, professionelle Schullaufbahnberatung, das Lehrkräfte sowie Schulleitungsmitglieder von den zunehmenden Verwaltungs- und Erziehungsaufgaben entlaste, damit diese ihrer ursprünglichen Aufgabe des Fachunterrichts adäquat nachgehen und Fälle präventiv statt reaktiv bearbeiten könnten.

Mit diesen Botschaften leitete die Schulleiterin über an den Festredner Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg und ehemaliger Tilemannschüler. Nicht nur aufgrund seiner Obhut über das Stadtarchiv wurde Dr. Hahn mit der Aufgabe betreut, ausführlich über die Geschichte der Schule, die zunächst nur für höhere Söhne etabliert wurde, zu berichten. Auch blickte der einstige Schüler in ihm aus seiner eigenen Schulzeit bekannte Lehrergesichter, welche der Limburger Tilemannschule über den tradierten Ehemaligenverein stets verbunden sind.

Weitere Grußworte richteten Landrat Köberle sowie Schulamtsvertreter Fredl aus, welche sich auch in Zukunft freuen die Tilemannschule finanziell und im Programm als Lernort fürs Leben mitzugestalten.  Auch die französische Austauschschule aus Paris in Vertretung von Frau Reys sowie Pfarrer Rehberg, welcher unter anderem die Schulgottesdienste mitgestaltet,  gratulierten zu diesem besonderen Ereignis und dankten für die enge Zusammenarbeit. Der Vertreter des Elternbeirats, Dr. Mahrenholz, sowie Schülersprecher Schiefner betonten, dass sie die Schule als Ort der persönlichen Begegnungen sehen, welche die Persönlichkeit reifen lassen, was insbesondere durch die vielfältigen Angebote neben dem Unterricht ermöglicht werde. Zuletzt gratulierte neben dem Förderverein auch der Ehemaligenverein, vertreten durch Pascal Beekmann, zum Jubiläum und verwies auf die 6000 Mitglieder des seit 1954 bestehenden Vereins.

Nach einer kurzen Pause fand eine moderierte Gesprächsrunde über die Zukunft des Gymnasiums statt. Musikalisch endete die Veranstaltung mit den Tile-Voices unter der Leitung von Claudia Kim, welche in einem Kanon gelungen die 120-jährige Schulgeschichte feierten und einen modernen Tile-Rap uraufführten, der das Publikum zum Mitmachen einlud. Im Rahmen eines Imbisses im Foyer klang die Veranstaltung in gemütlichen Gesprächsrunden und mit nostalgischen Geschichten aus der Schulzeit aus.

Dr. Marius Hahn und Regine Eiser-Müller

Tile Big Band mit Sebastian Fröhlich

Tile Voices mit Claudia Kim

Tile Talk – Wie sieht unser Gymnasium in Zukunft aus?

Im Rahmen des 120-jährigen Jubiläumsfestakts der Tilemannschule fanden sich in der schuleigenen Sporthalle am 30.05.2023 Expertinnen und Experten aus Politik, Schulverwaltung und Schulpraxis zusammen, um in einer gemeinsamen Gesprächsrunde der Frage nachzugehen: „Gymnasium zwischen Tradition und Innovation – quo vadis?“

Schulleiterin Regine Eiser-Müller begrüßte folgende Gesprächsgäste:

Michael KöberleLandrat des Kreises Limburg-Weilburg
Dirk FredlLeitender Schulamtsdirektor und ehemaliger Tilemannschüler
Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing Bundesvorsitzende des Philologenverbands
Ralph Hartung Schulleiter der Goetheschule in Neu-Isenburg
Hendrik Schiefner Schülersprecher der Tilemannschule
Thomas Jung Dirigent und ehemaliger Tilemannschüler
Dr. Daniel Mahrenholz Vorsitzender des Schulelternbeirats

Carmen Rosenstiel-Stahl, Studiendirektorin und Leiterin des Aufgabenfeldes II, übernahm die Moderation und setzte gezielte Gesprächsimpulse. Während in den Grußworten zuvor deutlich geworden war, welchen Herausforderungen sich das Gymnasium Tilemannschule in der Vergangenheit stellen musste, lag der Blick nun auf der Frage, welches Wissen ein Gymnasium in Zukunft vermitteln sollte, da die Anforderungen scheinbar immer umfassender würden.

Die Experten, allen voran Hartung und Lin-Klitzing, waren sich einig, dass die Studierfähigkeit und die dafür damit heute immer notwendigere Berufsorientierung vor dem Hintergrund der differenzierteren Berufswelt eindeutig im Mittelpunkt stehe. Dazu gehöre neben fachlichen Arbeitsmethoden auch weiterhin eine allgemeine Bildung, welche mit zusätzlichen Kompetenzen wie Medienbildung, Demokratieerziehung und gesellschaftlichem Engagement einhergehen müsse. Auch wenn sich heute Fachwissen immer schneller verändere und jederzeit überall abrufbar sei, sei das ein wesentliches Fundament, um mit der Komplexität umgehen zu können. Da seien auch Anwendungen wie ChatGPT, welche zurzeit auch die Politik beschäftigten, als Herausforderung zu verstehen, sie lediglich als Assistenten und nicht als dominante Denkmaschinen zu nutzen. Dass sich die Heranwachsenden trauen sollen, auch kritische Fragen zu stellen, betonte Fredl. Ebenso Jung, der auch vor dem Hintergrund seiner Berufstätigkeit als Dozent Schulabgänger betreut, forderte kreative Köpfe, welche es schaffen, mit vertrauten Werkzeugen immer wieder auf neue Probleme zu reagieren und den Mut haben, sich auszuprobieren und so ihre Fähigkeiten individuell nutzbar zu machen. Köberle betonte in diesem Zusammenhang, dass neben der Fachlichkeit auch eine Haltung und soziale Komponente immer und ggf. sogar immer mehr in den Aufgabenbereich der Schule falle.

Dass all diese Herausforderungen eine hohe Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft forderten, liege auf der Hand, so Lin-Klitzing, doch die heutige Schülergeneration leide unter vielen Ablenkungen und könne sich weniger konzentrieren. Auch Fredl ging in diesem Zusammenhang auf die Rolle der sozialen Medien ein, wo es schnelle Erfolgsergebnisse gebe, während man in der Schule zum Teil einen längeren Atem brauche. Dennoch dürfe man die sozialen Medien nicht aus der Schule außen vor lassen, sondern man müsse einen sicheren Umgang lehren. Ob sich das Schulsystem mit der Punktevergabe und den Anforderungen im hessischen Abitur den gesellschaftlichen Entwicklungen anpassen müsse oder ob dies doch eher anders herum erfolgen sollte, wurde offen gelassen. Doch die Zahl von circa 30% Studienabbrecher pro Jahrgang, auch wenn von denen nur 18-25% von allgemeinbildenden Gymnasien kämen, zeige das Problem der mangelnden Leistungsfähigkeit und Motivation deutlich. Hier schlug Jung noch einmal einen Bogen zu seiner Beobachtung, dass Studierende ohne Fragen in der Universität säßen und auf die Beschulung warteten statt eigenes Erkenntnisinteresse mitzubringen. Also sei es Aufgabe der Schule, die Schülerschaft neugierig zu machen und ein „Feuer“ oder eine Leidenschaft zu entflammen.

Da folglich nicht nur die Erwartungen an Schule, sondern eben auch an die Schülerinnen und Schüler hoch seien, bevorzugten manche Heranwachsende den vermeintlich einfacheren Weg zum Abitur über berufliche Gymnasien. Dass es gerade am Standort Limburg viel Konkurrenz gebe, konnte keiner der Diskutierenden bestreiten. Umso mehr müsse sich eine Schule individuell profilieren und die Identifikation mit der Schule gestärkt werden, waren sich Köberle und Fredl einig. Dass dies gut gelinge, bestätigte Schülersprecher Schiefner, der an dieser Stelle das Engagement der Lehrerschaft lobte sowie unterrichtete Fächer wie Griechisch hervorhob, das nur an 15 Schulen hessenweit angeboten werde. Neben der Fächervielfalt bekräftigte auch Elternsprecher Mahrenholz, dass die Tilemanschule gut fürs Leben vorbereite.

So endete der TileTalk mit einem guten Zeugnis für das breite Angebot einer engagierten Lehrerschaft und Schulleitung sowie gleichzeitig mit dem Arbeitsauftrag, die Schülerinnen und Schüler individuell zu begleiten, Angebote zu machen und im Besonderen Freiraum zu gewähren, dass sie sich ausprobieren können. Mache die Tilemannschule diese Hausaufgaben, so könnten dann irgendwann weitere 120 Jahre Schulgeschichte gefeiert werden.   

Insektensommer 2023: Im Unterricht die Natur erkunden

Dem Aufruf des NABU folgend haben sich einige Klassen und Kurse der Tilemannschule auf den Weg gemacht, um eine Stunde lang Sechsbeiner zu beobachten und dies zu notieren! Mit Becherlupe und Bestimmungs-App ausgerüstet wurden von drei Klassen und zwei Oberstufen-Kursen so einige Krabbler und Flieger entdeckt. Die Biologie-Leistungskurse, die 6g2, 9g1 und 9g3 untersuchten hierzu unterschiedliche Landschaftsbereiche auf dem Friedhofsgelände, im Schafsbergwald, auf den Wiesen entlang der Bahntrasse und auf Feldern und Wiesen an der Lahn.
Eine willkommene Abwechslung, den Unterricht mitten in der Natur zu erleben und dabei Gutes zu tun.

Tagesfahrt nach Straßburg der 6g1 und 7g1

Am 10. Mai kamen wir vormittags mit dem Bus in Straßburg an.

Geplant hatten wir für den Tag eine Stadtrallye.

Unser erstes Ziel war der Kathedralenplatz. Der Höhepunkt des Tages war der Aufstieg auf die Kathedrale. Von oben war der Ausblick einfach nur wunderschön.

Viel Spaß hatten wir auch in den Touristenläden oder beim leckeren Crèpes essen.

Glücklich und erschöpft fuhren wie nun zurück nach Limburg.

Liebe Grüße Emilia Schäfer & Charlotte Theuke