Feierlicher Festakt zum Schuljubiläum „120 Jahre Abitur“

„120 Jahre Abitur“ – Für die Tilemannschule Limburg war das ein besonderer Anlass, um in einem circa dreistündigen Festakt am 30.05.2023 in der Turnhalle der Schule den Blick in die Schulgeschichte schweifen zu lassen. Denn ein Blick in die Vergangenheit hilft, die richtigen Fragen für Herausforderungen der nächsten 120 Jahre zu stellen.

Der Festakt startete am Dienstagmorgen mit einem musikalischen Willkommensgruß der Big Band unter der Leitung von Sebastian Fröhlich. Neben diesem dynamischen Auftakt gelang der Big Band, unterstützt von verschiedenen Solisten, bei weiteren musikalischen Intermezzi die Ehrengäste aus Politik und benachbarten Schulen, Ehemalige, Freunde und Förderer, Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schülerschaft zu unterhalten.

In ihrem Begrüßungsvortrag blickte Schulleiterin Regine Eiser-Müller im Besonderen auf die letzten zwanzig Jahre der turbulenten Schulgeschichte zurück: So war beispielsweise ab dem Schuljahr 2005/2006 die Umstellung auf G8 mit dem Angebot von zwei Nachmittagen mit Unterricht in der Sekundarstufe I und damit auch Förder- und Forderkonzepte bis 16:00 Uhr eine bisher ungewohnte Aufgabe. Bereits ab dem Schuljahr 2007/2008 wurde das zentrale Landesabitur in Hessen eingeführt. Im Jahr 2013 stellte der Doppel-Abi-Jahrgang die Lehrerinnen und Lehrer vor logistische Herausforderungen bei den Korrekturen.

Die Schulleiterin wies neben den großen Umbrüchen ebenso auf die schleichenden, zum Teil demografisch bedingten Entwicklungen hin, sodass die Tilemannschule  durchgängig nur noch vierzügig geführt wird. Neben den bereits etablierten und prägenden Musik- und Sprachprofilen sowie mit dem Schulsportzentrum konnte die Schule mit der 2021/2022 erfolgten Zertifizierung als Pädagogisch Selbstständige Schule (PSES) zusätzliche personelle Ressourcen für die Naturwissenschaften und Informatik gewinnen. „Dieser Lernort auf der Teewiese, auf der sich unsere Schule nun seit knapp über 60 Jahren befindet, bietet in Verbindung mit dem Gütesiegel Hochbegabung eine breite Angebotspalette für eine vielfältig begabte Schülerschaft“, berichtete Schulleiterin Eiser-Müller stolz.

Damit das Gymnasium auch in Zukunft neue Herausforderungen meistern kann, nahm die Festrednerin die Gelegenheit wahr, um besonders für die geladenen Politikerinnen und Politiker sowie Amtsvertreterinnen und Amtsvertreter Prämissen für erfolgreiches Unterrichten zu formulieren: Ziel des Gymnasiums müsse eine breite Allgemeinbildung und die Studierfähigkeit bleiben. Dafür bräuchten die Schulen zusätzliches Personal wie Verwaltungsangestellte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Psychologinnen und Psychologen, professionelle Schullaufbahnberatung, das Lehrkräfte sowie Schulleitungsmitglieder von den zunehmenden Verwaltungs- und Erziehungsaufgaben entlaste, damit diese ihrer ursprünglichen Aufgabe des Fachunterrichts adäquat nachgehen und Fälle präventiv statt reaktiv bearbeiten könnten.

Mit diesen Botschaften leitete die Schulleiterin über an den Festredner Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg und ehemaliger Tilemannschüler. Nicht nur aufgrund seiner Obhut über das Stadtarchiv wurde Dr. Hahn mit der Aufgabe betreut, ausführlich über die Geschichte der Schule, die zunächst nur für höhere Söhne etabliert wurde, zu berichten. Auch blickte der einstige Schüler in ihm aus seiner eigenen Schulzeit bekannte Lehrergesichter, welche der Limburger Tilemannschule über den tradierten Ehemaligenverein stets verbunden sind.

Weitere Grußworte richteten Landrat Köberle sowie Schulamtsvertreter Fredl aus, welche sich auch in Zukunft freuen die Tilemannschule finanziell und im Programm als Lernort fürs Leben mitzugestalten.  Auch die französische Austauschschule aus Paris in Vertretung von Frau Reys sowie Pfarrer Rehberg, welcher unter anderem die Schulgottesdienste mitgestaltet,  gratulierten zu diesem besonderen Ereignis und dankten für die enge Zusammenarbeit. Der Vertreter des Elternbeirats, Dr. Mahrenholz, sowie Schülersprecher Schiefner betonten, dass sie die Schule als Ort der persönlichen Begegnungen sehen, welche die Persönlichkeit reifen lassen, was insbesondere durch die vielfältigen Angebote neben dem Unterricht ermöglicht werde. Zuletzt gratulierte neben dem Förderverein auch der Ehemaligenverein, vertreten durch Pascal Beekmann, zum Jubiläum und verwies auf die 6000 Mitglieder des seit 1954 bestehenden Vereins.

Nach einer kurzen Pause fand eine moderierte Gesprächsrunde über die Zukunft des Gymnasiums statt. Musikalisch endete die Veranstaltung mit den Tile-Voices unter der Leitung von Claudia Kim, welche in einem Kanon gelungen die 120-jährige Schulgeschichte feierten und einen modernen Tile-Rap uraufführten, der das Publikum zum Mitmachen einlud. Im Rahmen eines Imbisses im Foyer klang die Veranstaltung in gemütlichen Gesprächsrunden und mit nostalgischen Geschichten aus der Schulzeit aus.

Dr. Marius Hahn und Regine Eiser-Müller

Tile Big Band mit Sebastian Fröhlich

Tile Voices mit Claudia Kim