Die Tilemannschule – Abitur seit dem Jahr 1903

Tilemannschule (bis 1962) – heute: Theodor-Heuss-Schule Freiherr-vom-Stein-Platz 1

Das Jahr 2003 war für die Tilemannschule ein ganz besonderes Jahr. In diesem Jahr nämlich feierte unsere Schule das 100-jährige Jubiläum als voll ausgebautes Gymnasium, mit der Berechtigung, das Abitur durchzuführen und das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife auszustellen. Durch Ministerialerlass vom 25. April 1903 wurde das bis dahin bereits bestehende Progymnasium als Gymnasium anerkannt, sodass zu Ostern des gleichen Jahres die erste Abiturientia des neuen Gymnasiums (7 Prüflinge!) die Reifeprüfung ablegen konnte. Zwei Jahre später wurde am Fuße des Schafsberges das neu erbaute Gymnasialgebäude seiner Bestimmung übergeben, nachdem ein Jahr zuvor bereits die daneben befindliche neue Turnhalle eingeweiht worden war. Diese musste Anfang der 60er Jahre – hoffnungslos veraltet – einem Schulneubau weichen.

Gegenwärtig passieren Hunderte von Tilemannschülerinnen und Tilemannschülern dieses altehrwürdige Schulgebäude jeden Morgen, kurz bevor sie den letzten kräftezehrenden Anstieg zur heutigen Tilemannschule in Angriff nehmen, und jeden Mittag, wenn sie glücklich, erleichtert oder auch sorgenschwer der Hangabtriebskraft erfolgreich Paroli geboten haben und dem Bahnhofsareal zustreben. Der Umzug in das heutige, zwischenzeitlich zweimal umgebaute und erweiterte Schulgebäude auf der sog. “Teewiese” erfolgte 1962.

Tilemannschule heute – Joseph-Heppel-Straße 3

Bis zur Taufe auf den heutigen Namen “Tilemannschule” dauerte es allerdings noch eine Weile. Nach der Anerkennung als Gymnasium wurde die Schule zunächst unter der Bezeichnung “Gymnasium und Realprogymnasium” geführt. Später dann erfolgte die Umbenennung in “Städtisches Realgymnasium und Gymnasium”. Erst im Jahre 1958 erhielt die Tilemannschule ihren heutigen Namen nach dem mittelalterlichen Stadtschreiber Elhen von Wolfhagen, genannt Tilemann.

Schon 1903 sollte die Schule einen personenbezogenen Namen statt einer institutionellen Bezeichnung erhalten. Favorit des Kollegiums war seinerzeit Friedrich von Schiller, der damals den maßgeblichen Entscheidungsträgern jedoch als zu revolutionär galt und deshalb nicht zum Zuge kam. Man beließ es dann einstweilen bei eher unverfänglichen Funktionsbezeichnungen.

Kurze Geschichte der Tilemannschule

JahrSchulform und Name der SchuleSchulleiter
1846-1849Nassauische RealschuleDomherr Halm
1849-1857Nassauische RealschuleDomherr Diehl
1857-1862Nassauische RealschuleStadtpfarrer Kratz
1862-1869Nassauische Realschule
(ab 1867 “Königliche Realschule”)
Realoberlehrer Haas (kommissarisch)
1869-1874Höhere BürgerschuleRektor Herzel
1874-1896Höhere Bürgerschule 

(1882 Realprogymnasium, 1889 Progymnasium)
Rektor (Direktor) Haas
1897-1910Progymnasium
(1903 Gymnasium und Realprogymnasium)
Direktor Klau
1911-1915Gymnasium und RealprogymnasiumDirektor Beckmann
1915-1916Gymnasium und RealprogymnasiumProf. Michel
1916-1931Gymnasium und RealprogymnasiumDirektor Dr. Jöris
1931-1955Reformgymnasium und Reformrealgymnasium
Oberschule für Jungen (1950) Städtisches Realgymnasium
Oberstudiendirektor F. Engelhard
1956-1957Städtisches Realgymnasium

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Oberstudiendirektor Dr. Wiegand (kommissarisch)
1957-1976Tilemannschule: Gymnasium und altsprachliches GymnasiumOberstudiendirektor Walter Sauer
1976-1978TilemannschuleStudiendirektor F.W. Stein (kommissarisch)
1978-1986TilemannschuleOberstudiendirektor Dr. Klaus Meyer
1986-1988TilemannschuleStudiendirektor W. Philippar (kommissarisch)
1988-2000TilemannschuleOberstudiendirektor Dieter Diefenbach
2000-2001TilemannschuleStudiendirektor F. Roos (kommissarisch)
Seit 2001TilemannschuleOberstudiendirektorin R. Eiser-Müller