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„Lassen Sie das nicht zu!“ – Eindringliche Worte einer Holocaust-Überlebenden

Stille.

Selten findet man einen Ort in der Schule, an dem Stille herrscht.

Am Montag, den 28.04.2025, herrschte trotz voll besetzter Mensa durch die Jahrgangsstufe E Stille. Grund war Henriette Kretz-Daniszewska, geboren 1934 in der polnischen Stadt Stanisławów (heute Ukraine), Holocaust-Überlebende.

Schaute man in der rund zweistündigen Veranstaltung, welche die Geschichtslehrkräfte Julia Teich und Fabian Zipp über das Bistum Limburg organisiert hatten, in die Gesichter der Jugendlichen, sah man Betroffenheit, Fassungslosigkeit, Aufmerksamkeit und echtes Interesse an der Überlebensgeschichte der verfolgten Zeitzeugin der Nazi-Diktatur.

Henriette Kretz-Daniszewskas Leben begann als das eines ganz normalen Kindes. Ihr Vater praktizierte im Jahr ihrer Geburt als HNO-Arzt, ihre Mutter arbeitete als Anwältin. Doch bereits im Alter von circa fünf Jahren vernahm sie in ihrem Wohnort in der Nähe von Opatów im südöstlichen Polen das erste Mal das Wort „Krieg“ und schon bald spürte sie als Kind, was das bedeutete: Nach dem Überfall auf Polen im Herbst 1939 floh die Familie vor den heranrückenden Deutschen. Henriette kam mit ihren Eltern zuerst nach Lemberg. Dort versorgte ihr Vater Verwundete, die sich Hitlers Eroberung Polens entgegenstellten. Bald darauf zogen sie weiter ins benachbarte Sambor, wo ihr Vater Direktor eines Sanatoriums für tuberkuloseerkrankte Kinder wurde. Da der Vater aus Verantwortung für die kranken Kinder mit seiner Familie nicht mit den Russen flüchtete als die Deutschen die Gebiete besetzten, spürte die Familie bald die Folgen ihrer Entscheidung: Henriette durfte nicht zur Schule, ihr Vater erhielt ein Berufsverbot, seit dem 9. Lebensjahr trug sie sichtbar den Davidstern.

Henriette war eine Jüdin unter vielen, die genau wie Sinti und Roma laut der arischen Rassentheorie kein Recht auf Überleben hätten. Ein Offizier sprach zu ihr als Kind: „Es gibt zwei Völker, die unmenschlich sind: die Juden und die Sinti und Roma.“ In nur fünf Jahren wurden sechs Millionen Juden und 150000 Sinti und Roma vernichtet. Henriette, dem Tode immer nahe, überlebte den Abtransport der jüdischen Kinder, das Ghetto, die monatelangen geheimen Verstecke hinter einem Schrank, im Kohlekeller und auf einem Dachboden. Von den Nazis entdeckt und ins Gefängnis geworfen, entkam sie, musste dann aber kurz vor Kriegende miterleben, wie ihre Eltern erschossen wurden. Sie selbst konnte fliehen.

In eindringlichen Worten erzählt die Zeitzeugin, wie übermächtig das Gefühl der Einsamkeit zu diesem Zeitpunkt war: sie hatte kein Zuhause mehr, keine Eltern und Bekannte, sie wusste nicht, wem sie noch trauen konnte. Denjenigen, die sie verstecken würden, drohte selbst die Todesstrafe. Schließlich kämpfte sie sich von Busch zu Busch bis zu einem Waisenhaus vor, in welchem eine ehemalige Mitarbeiterin ihres Vaters als Nonne das Heim leitete. Diese erkannte das Mädchen, gab ihr einen anderen Namen, nahm sie im Heim auf und versteckte sie dort, was ihr das Leben rettete

Henriette Kretz-Daniszewska, welche nach dem Krieg auf Umwegen nach Antwerpen kam, studierte später Kunstgeschichte und wurde Lehrerin für Französisch in Israel, wo sie insgesamt 13 Jahre lang lebte. 1969 kehrt sie nach Antwerpen zurück. Ihre Erinnerungen hat sie in dem Buch „Willst du meine Mutter sein?“ festgehalten. Seit 2024 gibt es auch eine kurze filmische Dokumentation des SWR unter diesem Link. Ihr ist es wichtig, ihre Geschichte immer wieder zu erzählen und im Besonderen die Jugendlichen anzusprechen: „Ich bin gekommen, damit ihr nicht in einer Diktatur lebt. Ich bin nicht gekommen, um euch Märchen zu erzählen, sondern die Wahrheit. Ich habe sie erlebt. Macht, dass das nicht noch einmal passiert.“

Sichtlich ergriffen verließen die Schülerinnen und Schüler die Mensa. Einige suchten im Anschluss das persönliche Gespräch, um noch einige Momente innezuhalten. Wer sich weiter mit dem Thema befassen will, findet unter https://zeitzeugen.bistumlimburg.de/ Hinweise für weitere Zeitzeugenprojekte.

Textgrundlage: Selina Baer, ROS

Text: MNC

Europatag am 9. Mai: Europa erleben – mit Spiel, Spaß und Wissen

Am gestrigen Europatag drehte sich bei uns alles um den Kontinent, den wir unser Zuhause nennen. Die Wahlunterrichtskurse der Jahrgangsstufe 9 (geleitet von Frau Eirich) und der Jahrgangsstufe 10 (unter der Leitung von Frau Zerbe) hatten sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Für die sechsten Klassen organisierten sie eine abwechslungsreiche Europa-Rallye mit spannenden Mitmachstationen.

Ziel war es, den Jüngeren Europa auf spielerische Weise näherzubringen – als vielfältigen Kontinent voller gemeinsamer Werte, offener Grenzen und kultureller Besonderheiten. So konnten die Sechstklässler zum Beispiel bei einer Flugstation durch den Schengenraum reisen, sich beim Europa-Brettspiel in Wissen messen, europäische Süßigkeiten den passenden Ländern zuordnen oder bei einer Schnitzeljagd quer durch die Schule auf Entdeckungstour gehen. Mit einem Laufzettel ausgestattet, hatten sie jeweils eine Doppelstunde Zeit, möglichst viele Stationen zu absolvieren.

Neben sportlichen Herausforderungen und süßen Belohnungen lernten die Schüler und Schülerinnen nicht nur neue Fakten über Europa, sondern konnten auch in kleinen Interviews ihr europäisches Lieblingsland und ihre Traumreiseziele verraten.

Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für diesen etwas anderen und gelungenen Schultag – so macht Europa Spaß!

Judith Zerbe und Nina Eirich

Physik-Labor – Klassen 7g1 und 10g4 experimentieren an den Unis Gießen und Frankfurt

Sie erzeugen Muster mit Klängen und entfachen einen kleinen Sturm in einer Wasserschale. Dies und viele weitere Experimente zum Thema Akustik führten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7g1 durch. Mit ihrer Physiklehrerin Nina Pandikow besuchten sie am 8. Mai 2025 das Physik-Schülerlabor an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Wie weit kommen Alphastrahlen in Luft? Wie kann man sie abschirmen oder ablenken? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Klasse 10g4 im Schülerlabor Radioaktivität. Am 7. Mai 2025 machte sich die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Physiklehrer Torsten Döring auf den Weg an die Goethe-Universität Frankfurt. Neben den Versuchsreihen mit Alpha-Strahlen, standen der Bau einer einfachen Nebelkammer auf dem Programm. In der Nebelkammer kann man die Spuren der unsichtbaren Alphateilchen sehen – wie Kondensstreifen am Himmel.

Musikalische Vielfalt beim Podiumskonzert der Tilemannschule

Große Talente und Gänsehautmomente

Am 1. April 2025 verwandelte sich die Aula der Tilemannschule zum Konzertsaal für ein beeindruckendes Podiumskonzert. Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen präsentierten ihr musikalisches Können – von den Instrumentalanfängern der Unterstufe, welche in Kooperation mit der Kreismusikschule schon stolz beachtliche Fortschritte darboten, bis hin zu beeindruckenden Soloauftritten auf professionellem Niveau. Unter den Darbietenden waren auch Preisträgerinnen von „Jugend musiziert“ sowie ein Teilnehmer von The Voice Kids.

Das Programm war sowohl von den Genres als auch von den Instrumenten bunt gemischt: Streicherensembles, Pianistinnen und Pianisten, Gitarristen, Sängerinnen und Sänger sowie Beiträge auf dem Altsaxophon und der Trompete sorgten für eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Mischung. Ob klassische Werke wie das „Siciliano“ von Bach oder die „Nocturne Es-Dur“ von Gabriel Fauré oder moderne Pop-Interpretationen von Coldplay, Christina Perri oder John Lennon – die jungen Musikerinnen und Musiker zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig musikalische Bildung an der Tilemannschule gelebt wird.

Die Aula war bis auf den letzten Platz gefüllt und das Publikum zeigte sich begeistert.

Ein besonderer Dank gilt den Musiklehrkräften der Tilemannschule sowie der Kreismusikschule, die mit viel Engagement und Feingefühl ihre Schülerinnen und Schüler auf diesen Abend vorbereitet haben.

Schulskifahrt LK Sport 2025 (Hochzillertal)

Am 14. Februar startete unsere langersehnte Skifahrt. Um 21:30 Uhr machten wir uns von der Tilemannschule aus auf den Weg nach Fügen ins Hochzillertal – eine zehnstündige Fahrt. Begleitet wurden wir von Herrn Schneider, Herrn Morawietz und Frau Koch, die uns während der gesamten Woche als Skilehrer betreuten. Jeden Tag übernahmen sie eine andere Gruppe – mal die Anfänger, mal die Fortgeschrittenen und mal die Experten.

Nach unserer Ankunft in Fügen bekamen wir einen ersten Blick auf unsere Unterkunft. Müde von der Fahrt, aber gespannt auf die kommenden Tage, bezogen wir unsere Zimmer. Von da an folgte eine tägliche Routine: Um 6:30 Uhr aufstehen, um 7:00 Uhr frühstücken und um 8:15 Uhr wurden wir vom Skibus abgeholt, der uns zur Gondel brachte.

Tag 1: Ankommen und erste Orientierung

Am ersten Tag fuhren wir noch nicht Ski, sondern machten eine Wanderung durch Fügen zur Gondelstation, um unsere Skipässe abzuholen. Es war eine gute Gelegenheit, das Dorf kennenzulernen und uns auf die kommenden Tage einzustimmen.

Tag 2 bis 4: Ski, Ski, Ski!

Am zweiten Tag begann dann endlich unsere Skifahrt so richtig. Wir wurden in drei Gruppen eingeteilt: Anfänger, Fortgeschrittene und Experten. Bis 12:30 Uhr hatten wir Unterricht, danach folgte eine Mittagspause, bevor wir für weitere 1 bis 1,5 Stunden auf die Piste gingen. Um 16:30 Uhr holte uns der Bus im Tal wieder ab. Die nächsten Tage liefen ähnlich ab – wir verbesserten unsere Fähigkeiten und wurden immer sicherer auf den Ski. Am vierten Tag fihren wir zum ersten Mal alle gemeinsam als Gruppe.

Tag 5: Experten als Skilehrer

Am fünften Tag gab es eine kleine Besonderheit: Sechs der Experten begleiteten die Anfänger für zwei Stunden und unterstützten sie gemeinsam mit den Lehrkräften. Es war spannend zu sehen, wie viel Fortschritt jeder Einzelne gemacht hatte, und es machte Spaß, unser Wissen weiterzugeben.

Tag 6: Der große Prüfungstag

Am sechsten Tag wurde es ernst: Unsere Skiprüfung stand an. Um 9:30 Uhr erreichten wir die rote Piste, auf der wir unser Können unter Beweis stellen mussten. Alle meisterten die Prüfung erfolgreich – ein erfolgreicher Abschluss.

Tag 7: Heimreise

Am siebten und letzten Tag hieß es Abschied zu nehmen. Um 12:00 Uhr traten wir die Rückfahrt an und kamen gegen 22:00 Uhr wieder an der Tilemannschule an.

Abende voller Spaß und Gemeinschaft

Auch abseits der Pisten hatten wir eine großartige Zeit. Jeden Abend gab es entweder Präsentationen, einen Spieleabend oder wir schauten gemeinsam die Champions League – perfekte Gelegenheiten, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Fazit

Die Skifreizeit war ein schönes Erlebnis. Trotz einiger weniger Stürze – egal ob von Anfängern oder Experten – hatten wir unglaublich viel Spaß. Es war eine Woche voller Herausforderungen, Fortschritte und gemeinsamer Erlebnisse, die uns als Gruppe noch enger zusammengeschweißt haben.
Ein großes Dankeschön an Herrn Schneider, Herrn Morawietz und Frau Koch, die uns nicht nur begleitet, sondern uns auch mit viel Geduld und guter Laune unterstützt haben. Wir können mit Sicherheit sagen: Diese Woche war einfach großartig!

Erstes Grundschul-Hockeyturnier an der Tilemannschule

Am Mittwoch, den 26. März 2025, fand das erste Grundschul-Hockeyturnier in der Sporthalle der Tilemannschule statt.

Mit Unterstützung unserer hockeyaffinen Schülerinnen und Schüler traten vier Grundschulen aus dem Landkreis Limburg-Weilburg in packenden und abwechslungsreichen Spielen gegeneinander an, um den ersten Grundschul-Hockeymeister zu ermitteln.

Am Ende sicherte sich die Theodor-Heuss-Schule Limburg den Turniersieg, gefolgt von der Grundschule am Eschilishov Eschhofen, der Karl-Schapper-Grundschule Weinbach und der Atzelschule Bad Camberg. Die Teilnehmenden können auf einen ereignisreichen und sportlichen Vormittag zurückblicken und sich bereits auf das zweite Grundschul-Hockeyturnier im kommenden Schuljahr freuen.

Text: Lukas Schmitt

Foto: Carina Menche

Empathisch, kreativ und klare Werte – Melanie Müller-Schlaudt gewinnt Deutschen Lehrkräftepreis

Am 31.03.2025 erhielt unsere Lehrerin Melanie Müller-Schlaudt in Berlin eine ganz besondere – wohl einmalige Auszeichnung in der beruflichen Laufbahn: Der Deutsche Lehrkräftepreis, welcher jährlich verliehen wird, basiert auf Nominierungen der Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge, welche in Eigeninitiative Lehrkräfte für diese Auszeichnung vorschlagen können. Es sollen jene Lehrkräfte Anerkennung finden, die in besonderem Maße für Haltung und Werte stehen, innovative Unterrichtsideen umsetzen, Begeisterung wecken und Fähigkeiten individuell fördern. All dies hat Frau Müller-Schlaudt all die Jahre geschafft und Schülergenerationen positiv geprägt:
„Ich habe mich bei Ihnen immer sicher und gesehen und verstanden und insgesamt einfach gut aufgehoben gefühlt.“
„Als Lehrerin war sie nicht nur offen und herzlich im Umgang mit uns, sondern viel mehr wie ein Kompass, der uns eine Richtung gegeben hat.”
So hebt auch die Jury hervor, dass es Frau Müller-Schlaudt sehr gut gelingt, mit fachlicher Kompetenz Interesse und Neugier am Fach zu wecken und gleichzeitig als Vorbild und konsequenter Wertevermittler aufzutreten.
In der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ bekam die Lehrkraft der Tilemannschule als eine von zehn Preisträgerinnen und Preisträgern deutschlandweit die Auszeichnung.


Diese Nachricht verbreitete sich am Montag in der Schule wie ein Lauffeuer. „Um eine solch außergewöhnliche Auszeichnung zu erhalten, müssen mindestens zwei Dinge erfüllt sein: Erstens braucht es eine Lehrkraft, die sich mit pädagogischer wie fachlicher Exzellenz in besonderem Maße für ihre Schülerinnen und Schüler engagiert. Zweitens – und das sehe ich als großes Kompliment für die Tilemannschule – bedarf es einer Schulkultur, in der gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung einen besonderen Stellenwert haben und einen fruchtbaren Boden für herausragende pädagogische Leistungen und erfolgreiches gemeinsames Lernen bieten. Damit darf ich nicht nur Frau Müller-Schlaudt zu ihrer gleichermaßen verdienten wie beeindruckenden persönlichen Auszeichnung herzlich gratulieren, sondern auch der gesamten Schulgemeinschaft dafür danken, dass solche Erfolge an der Tilemannschule möglich sind. Das Studienseminar Wiesbaden beglückwünsche ich dazu, mit Frau Müller-Schlaudt eine Ausbilderin in seinen Reihen zu haben, deren pädagogische Qualitäten unmittelbar der Ausbildung neuer Lehrkräfte zugutekommen.“, berichtet Dr. Holger Fröhlich als Schulleiter der Tilemannschule stolz.
Auch Michael Scholz als Leitender Regierungsdirektor des zuständigen Staatlichen Schulamtes gratuliert anerkennend: „Es ist beeindruckend, wie vielfältig und erfolgreich sich Frau Müller-Schlaudt für die Schülerinnen und Schüler der Tilemannschule, aber auch für die sich noch in Ausbildung befindlichen Lehrkräfte einsetzt. Ich bin sehr froh, dass durch den Deutschen Lehrkräftepreis ein solches herausragendes Engagement adäquat gewürdigt wird und danke Frau Müller-Schlaudt herzlich für ihre großartige Arbeit in Schule und Studienseminar.“

Fotos: MUS

Weitere Informationen auch unter:
fr.de – Lehrerinnen aus Hessen bei Bundeswettbewerb ausgezeichnet
lehrkraeftepreis.de – Melanie Müller-Schlaudt 2024
kultus.hessen.de – Hessische Lehrkräfte beim deutschen Lehrkräftepreis 2024 ausgezeichnet

Spendenübergabe des Limburger Städtepartnerschaftsvereins

Ein weiterer Schritt für das Projekt „Schule in Afrika“

Der Limburger Städtepartnerschaftsverein hat kürzlich eine großzügige Spende an die Tilemannschule Limburg übergeben, die ein weiteres Kapitel des erfolgreichen Projekts „Schule in Afrika“ schreibt. Nach dem großen Spendenlauf im vergangenen Schuljahr und zahlreichen Aktionen der Schülervertretung und einzelner Klassen kommt das Projekt unter Federführung des Schulsprechers Inan Inci mit seinem Team mit dieser Spende dem Ziel, den Bau einer neuen Schule in Afrika zu realisieren, einen großen Schritt näher. Die Schulgemeinde dankt dem Städtepartnerschaftsverein für seine großzügige Unterstützung.

Foto v.l.n.r.:
Jürgen Herkert (Vertreter der Stiftung), Helmut Schneider (Vorsitzender Kuratorium Verein für Städtepartnerschaften Limburg e.V.), Inan Inci (Schulsprecher), Dr. Holger Fröhlich (Schulleiter), Romy Seifried und Balduin Eisenbach (beide Mitglieder der Schülervertretung)

Klasse 7g4 erfolgreich beim französischen Teamwettbewerb

Am 22. Januar 2025 hat die Klasse 7g4 beim Internet-Teamwettbewerb Langue et Cultures den 3.Platz erzielt. Dieser Wettbewerb wurde anlässlich des 40. Jahrestages des Élysée-Vertrags im Jahre 2003 ins Leben gerufen und findet im Rahmen des Deutsch-Französischen Tages jährlich bundesweit statt.

Thematisch stehen bei dem Wettbewerb Frankreich, die Frankophonie und Europa im Fokus. Die Schülerinnen und Schüler haben in Gruppenarbeit vielfältige kulturelle Fragen aus den Themenbereichen Film, Musik, Stars, Sport und Geschichte beantwortet. Bei der spannenden Entdeckungsreise hat die Klasse viel Teamgeist und Engagement gezeigt und einen hervorragenden 3.Platz in Hessen belegt.

Text: T. Raab

Foto: C. Menche

Theaterprojekt 2025 mit dem Verein Weilburg erinnert e.V. zu den T4-Krankenmorden in Hadamar

Hadamar. Stille. Das Publikum im voll besetzten Festsaal der Vitos-Klinik hält den Atem an. Schülerinnen und Schüler der Tilemannschule Limburg stehen auf der Bühne, ihre Gesichter von der Last der Geschichte gezeichnet. „Unwertes Leben“ – diese grausame Zuschreibung der Nationalsozialisten an Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wird in diesem Moment greifbar.

Das theaterpädagogische Projekt „Letzte Reise nach Hadamar“, eine Kooperation des Vereins Weilburg erinnert e.V. und der Tilemannschule Limburg, hat sich mit den NS-Krankenmorden auseinandergesetzt. Vom 3. bis 7. Februar 2025 erarbeiteten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 unter der professionellen Leitung der Schauspieler Crischa Ohler und Sjef van der Linden vom Theater mini-art e.V. eine bewegende Inszenierung. Dabei standen die Biografien der Opfer im Mittelpunkt. Die Jugendlichen schrieben eigene Texte, entwickelten Dialoge und ließen die stummen Stimmen der Vergangenheit auf eindrucksvolle Weise wieder erklingen.

Schon der Beginn der Aufführung war eindringlich: Die Darsteller betraten die Bühne langsam, fast zögerlich. Einzelne Stimmen erhoben sich: Zeugnisse von Hoffnung, Angst und Ohnmacht. Szenen folgten, die sich tief ins Gedächtnis brannten. Ein verzweifelter Dialog zwischen einer Schwester, die nach ihrem Angehörigen fragt, und einem Soldaten, der sie kalt abweist. Die Ankunft der grauen Busse, die das Unausweichliche bedeuten. Monologe von Opfern, die ihre letzten Gedanken und Ängste mit dem Publikum teilten. Eine Choreografie, in der sich Körper ineinander verknäuelten, gefangen in der Unmenschlichkeit eines Systems, das über Leben und Tod entschied.

Besonders erschütternd war die Darstellung der Reaktionen der damaligen Bevölkerung: Gleichgültigkeit, Angst, Mitläufertum. „Ich kann nichts tun“ – dieser Satz fiel mehrfach und spiegelte die Ohnmacht vieler Menschen wider.

Eine Schülerin schilderte nach der Aufführung ihre Eindrücke: „Ich habe mich gefragt, was ich damals getan hätte. Es war bedrückend, sich vorzustellen, wie viele Menschen einfach weggeschaut haben.“ Ihr Mitschüler ergänzt: „Es war uns wichtig, nicht nur die Opfer zu zeigen, sondern auch die Täter – und die, die tatenlos blieben.“

Im letzten Teil der Aufführung wurde der Bogen zur Gegenwart geschlagen. Die Schülerinnen und Schüler stellten eindringlich dar, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass auch heute noch existieren – sei es in Schulen, im Internet oder im gesellschaftlichen Leben. „Wir wollten zeigen, dass es nicht nur um Geschichte geht, sondern um das Hier und Jetzt“, erklärte eine Teilnehmerin nach der Vorstellung.

Die Intensität der Darstellung ließ niemanden unberührt. Die Mimik, die Körpersprache, das fast schmerzhafte Schweigen in manchen Szenen – all das trug zur Wirkung bei. Besonders eindringlich blieb eine Szene in Erinnerung, in der eine Gruppe Jugendlicher die Sätze wiederholte: „Das geht mich nichts an. Ich kann nichts tun.“ Eine andere Darstellerin schrie schließlich auf: „Doch, du kannst!“ – ein Moment, der das Publikum tief bewegte.

Am Ende der Vorstellung war es für einen Moment vollkommen still, bevor tosender Applaus einsetzte. Einige Zuschauer hatten Tränen in den Augen.

Mit „Letzte Reise nach Hadamar“ ist ein außergewöhnliches Projekt gelungen, das berührt, aufrüttelt und Verantwortung für die Erinnerungskultur übernimmt.

Das Projekt wurde durch die Zukunft bilden Stiftung von Andrea & Markus Eisel sowie die Deutsche Postcode Lotterie gefördert.

Textquelle: Weilburg erinnert e.V., aberufen unter

Fotos: Peryton Film